Was ist Liebe? Gibt man diese Frage bei Google ein, erhält man 394.000.000 Ergebnisse. Puh, kein Wunder, dass die Antwort darauf gar nicht so einfach ist. Und dann kommt es bei der Antwort ja auch noch darauf an, aus welcher Perspektive man die Liebe betrachtet. Kunst, Kultur und Wissenschaft haben ihre ganz eigenen Auffassungen, Sichtweisen und Erklärungen dazu. Wie entsteht Liebe? Was bedeutet es zu lieben? Gibt es wahre Liebe? Gibt es Menschen, die nicht lieben können? Fragen über Fragen, doch wie lauten die Antworten?
Glaubt man den großen Hollywood-Produktionen, dann ist Liebe turbulent, romantisch, von großen Dramen begleitet und hat fast immer ein Happy End. Die Wissenschaft betrachtet das Thema etwas abstrakter. Sie versucht, Liebe rational zu erklären und untersucht zum Beispiel die chemischen Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen.
Künstler, wie Maler oder Schriftsteller, drücken ihre Wahrnehmung von der Liebe auf ihre ganz eigene Art aus. Inspiriert von Erfahrungen und Träumen mit einem leichten Hang zur Dramatik.
Für Kim Casali war die Liebe real und greifbar. Die Liebe zeigte sich ihr in den kleinen Dingen des Alltags und so drückte sie es auch aus.
„Liebe ist …“ Wer diese zwei Wörter und die dahinterstehenden drei Punkte sieht, hat sofort das Bild des süßen gezeichneten Pärchens im Kopf. Sie blond, er dunkelhaarig – und mittlerweile beide auch mal grauhaarig. Dazu gehören dann selbstverständlich die gefühlvollen und teilweise humorvollen Fortsetzungen des Satzes. Mit jedem Bild eine neue Antwort auf die magische Frage.
Die Sprüche und Lebensweisheiten sind kurz und simpel und dabei manchmal doch recht tiefgründig. Sie sprechen das aus, was viele Menschen unterbewusst empfinden. Sie bringen Menschen zum Schmunzeln und versüßen den Tag. Und sind es nicht die alltäglichen Kleinigkeiten und Aufmerksamkeiten, die eigentlich das Schönste an der Liebe sind?
Kim Casali zeichnete ihr erstes „Liebe ist …“ Bild im Jahr 1968. Es war eine kleine handgefertigte Skizze für ihren Mann. Man sagt, dass sie sehr schüchtern war und auf diesem Weg ihrem Mann zeigen wollte, wie viel sie für ihn empfand. Sie sagte die Zeichnungen seien „wie eine Art Tagebuch, um zu zeigen, wie sich die Liebe anfühlt und was sie mit mir macht und wie sie mich verändert.“
Auf die ersten Zeichnungen folgten viele Weitere – jeden Tag eine, als Liebesbeweis für ihren Mann. Veröffentlicht hat sie die Zeichnungen selber nicht. Sie waren privat. Es war ihr Mann, der das Potenzial erkannte und ein paar Zeichnungen an die LA Times schickte. Diese veröffentlichte im Jahr 1970 zum Valentinstag das erste „Liebe ist …“ Bild. Den bahnbrechenden Erfolg hätte sich wahrscheinlich keiner von beiden träumen lassen.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes konnte Kim Casali die Zeichnungen leider nicht mehr selber anfertigen. Er war schließlich die Quelle ihrer Inspiration. Deshalb kümmert sich Bill Aspray seit 1975 als Ghost-Zeichner darum, dass das süße Pärchen weiter Teil unseres Lebens sein kann. Wie wir alle wissen, ist es nicht bei den Zeichnungen allein geblieben. Die Auswahl an Merchandising-Artikeln ist riesig: Tassen, Bettwäsche, Kalender und vieles mehr. „Liebe ist …“ Teil unseres Alltags.
Eigentlich ist die Liebe doch nur ein Gefühl. Zugegeben, ein sehr Starkes, Komplexes und auch Individuelles, aber es bleibt ein Gefühl. Sie ist schön, sie beflügelt und sie ist schmerzhaft. Deshalb ist sie wahrscheinlich eine so große Quelle der Inspiration und der Kreativität.
Liebe ist allgegenwärtig. Wir spüren sie und sie begleitet uns. Das ist vielleicht einer der Gründe, warum Kim Casali mit ihren Zeichnungen so erfolgreich wurde. Menschen wollen nicht nur unerreichbaren Idealen und Wunschvorstellungen hinterherjagen. Sie wollen sich verstanden fühlen und sich wiedererkennen.
Wann haben Sie in Ihrem Alltag Ihren Liebsten zuletzt gesagt oder gezeigt, was Sie für sie empfinden? Ist es nicht mal wieder an der Zeit? Das hört doch jeder gern, oder? „Liebe ist, es auch zu zeigen.“