„… was sehen wir nun im Spätwerk des Künstlers?
Der Stilwechsel ist eigentlich gar keiner, weil Ernst Matzke seinem Prinzip der analytischen Klarheit uns des rationalen Aufbaus immer treu geblieben ist. In der jeweiligen Darstellungsweise aber nutzt er alle aktuellen Möglichkeiten inklusive des Stilbruchs, sogar der Infragestellung und des Aufbrechens dogmatischer, künstlerischer Manifeste.
Uns es steckt ein barocker Gedanke in Matzkes neuen Bildern. Zeitlosigkeit gegen Vergänglichkeit! Die inhaltsfreie architektonische Komposition und das altmeisterlich gemalte Naturobjekt, die ewigen Gesetzen gehorchende Geometrie gegen das nicht formstabile Vegetative – auch eine Interpretation von ‚vanitas‘, das Vanitas-Stillleben – ein Bildtypus der alten Malerei, insbesondere im Barock. Darin wird die Darstellung lebloser Gegenstände durch Sinnbilder der Vergänglichkeit ergänzt. Auch Früchte- bzw. vegetabilische Darstellungen stehen für Fruchtbarkeit sowie Vergänglichkeit und Endlichkeit …
Man könnte noch viel über diese Bilder reden. Aber lassen wir doch Matzkes Bilder selbst sprechen. Adorno sagt: ‚Ein Kunstwerk ist in sich ein Kraftfeld, das unter den Augen gewissermaßen lebendig wird.‘
Und damit- unter Ihren Augen!“
Vernissage
Freitag, 27. September 2019 / 18.30 Uhr (Meyerhofdiele)
Einführung
Ivo Kügel, 1. Vorsitzender Lebendiges Museum Oldenburg e.V.
‚Sein oder Nichtsein – das ist hier die Frage!…‘
Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Sie!
Im Heimatmuseum & Kunstgewerbshaus Scheeßel,
Am Meyerhof 1, 27383 Scheeßel
Ausstellungsdauer: 28.09 – 03.11.2019
Ernst Matzke Bildender Künstler (IGBK-Berlin)
1938 in Hamburg geboren. Studium der Gebrauchsgrafik uns der Freien Grafik sowie Studium der Malerei und Illustration bei Prof. Marianne Weingärtner und Max H. Mahlmann in Hamburg.
Nationale und internationale Gruppen- und Einzelausstellungen.
Lebt und arbeitet in Bremen.