Schlauer werden – was, wozu und wie? – KLUB DIALOG

Schlauer werden – was, wozu und wie?

Da sind sie wieder, die alles entscheidenden W-Fragen. Was bedeutet es eigentlich, schlauer zu werden? Ich meine damit nicht das Gehirn durch Apps zu trainieren, sondern das Schlausein, das einem im Alltag und im Business weiterhilft. Da habe ich spontan folgende Assoziationen: Es bedeutet, neues Wissen zu erlangen, aus Fehlern zu lernen, Probleme zu erkennen, neue Lösungsmöglichkeiten zu finden oder die Herangehensweise zu ändern.

Und wozu muss ich schlauer werden, wenn ich nicht danach strebe, den Nobelpreis zu gewinnen? Ganz einfach: Wir sind darauf angewiesen, schlauer zu werden, wenn wir uns weiterentwickeln wollen – beruflich und privat. Wenn wir zum Beispiel herausfinden wollen, wie wir unser Geschäftsmodell resilienter gestalten können, um aktuelle und zukünftige Krisen zu überstehen. Wer immer nur das Gleiche tut, steht auf der Stelle und wird von allen anderen überholt.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Wie und die ist am schwierigsten zu beantworten. Kann es als Einzelkämpfer klappen, schlauer zu werden, oder brauche ich dafür Partner:innen? Die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich denke, dass die Pandemie uns deutlich vor Augen geführt hat, dass Einzelkämpfer der Vergangenheit angehören! Wer auch in Krisenzeiten überleben oder vielleicht sogar gestärkt daraus hervorgehen möchte, braucht Menschen um sich herum, die ihn oder sie dabei unterstützen, schlauer zu werden und anpassungsfähig zu sein!

Wenn ich nur mit mir selber beschäftigt bin, kann ich zwar Stunden über Stunden damit verbringen Ideen zu sammeln, zu googeln oder Fachliteratur zu wälzen, doch so wirklich innovativ sind die Ergebnisse in der Regel nicht. Ich stecke in meinen Denkmustern fest, habe Vorbehalte, Ängste oder mir fehlt der Mut. Ganz anders sieht es aus, wenn ich mit Netzwerkpartner:innen und Kooperationspartner:innen spreche. Ich unterstütze dadurch andere Menschen und erhalte Unterstützung für mich selbst. Mein Horizont erweitert sich und ich fühle mich gestärkt. Aspekte werden beleuchtet, an die ich alleine nicht gedacht hätte. Auch wenn ich sie wieder verwerfe, so war der Gedanke doch wertvoll und bestätigt mich in die eine oder andere Richtung.

Dieser Ansatz ist natürlich nicht neu

Teamarbeit und Schwarmintelligenz sind die Begriffe, die seit Jahren in der Arbeitswelt diskutiert und deren Vor- und Nachteile abgewogen werden. Der Kerngedanke der Teamarbeit lautet: Gemeinsam können wir mehr erreichen als allein. Der Begriff der Schwarmintelligenz geht sogar noch weiter. Im Sinne der Arbeitswelt bedeutet Schwarmintelligenz, dass eine Gruppe gemeinsam intelligenter ist als das jeweilige Individuum. Die Voraussetzung ist, dass alle Beteiligten ihre Meinungen unabhängig voneinander einbringen. Dadurch entsteht eine größtmögliche Zahl von Ideen und Lösungsmöglichkeiten und voraussichtlich das bestmögliche Ergebnis.

„Ich kann auch nicht an alles denken“

Diesen Satz haben wir alle wahrscheinlich schon häufig gehört und auch selber ausgesprochen und gedacht. Gemeinsam klappt es also besser. Meine Schlussfolgerung: Es lohnt sich, berufliche und private Netzwerke zu pflegen und Kooperationen auszubauen. Pläne zu schmieden und zu reflektieren, was klappt und was nicht. Der Blick richtet sich dabei gemeinsam auf die Zukunft und das ist es doch, worum es beim schlauer werden geht. Aus der Vergangenheit können wir lernen, um die Zukunft zu verändern. Der gemeinsame Austausch ist ein Nährboden für Kreativität, neue Sichtweisen, neue Ideen und ungeahnte Kooperationsmöglichkeiten.

Nichts ist ohne Risiko

Um auch die Skeptiker:innen zu Wort kommen zu lassen: Natürlich besteht das Risiko, dass mir jemand meine Idee „klaut“, wenn wir gemeinsam daran gearbeitet haben. Dass jemand anderes erfolgreicher ist als ich. Dass ich an „falsche Kooperationspartner:innen“ gerate. Aber was ist die Alternative? Alleine untergehen? Das klingt nicht besonders reizvoll. Also hoffe ich auf meinen gesunden Menschenverstand, meine Menschenkenntnis und dass ich schlau genug bin, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und wenn etwas nicht klappt: bin ich beim nächsten Mal schlauer.

Die Autorin

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