Gefühlt steht in der Bremer Innenstadt gerade alle zwanzig Meter ein Kran. Der KLUB DIALOG ist nicht ohne Grund das Netzwerk für Menschen, die inspirieren wollen. Denn einige Künstler und Künstlerinnen haben diese Bau- und Leerstellen weitergebaut. Ihre Bauwerke sind nach eigener Phantasie und ohne Rücksicht auf architektonische Realisierbarkeit eigens für das KLUB MAGAZIN entstanden.
Ernst Matzke ist Künstler und nicht Architekt – mit einer Vorliebe für die ‚Art Concret‘, einer konstruktiven Kunst. Diese lebt er aus, bezieht Visionäres ein und hat Spaß am Weiterdenken von Ideen. „Bauwerke sind Lebensräume“, sagt Ernst Matzke, „gestaltet für ein Individuum, für eine Familie, eine Gruppe, ein Dorf, eine Stadt, eine Gesellschaft. Geformt von Architekten, Ingenieuren, Mathematikern, Städteplanern, Bauherren, Handwerkern etc.“ Geschichtlich gesehen wurden Bauwerke vom naturgegebenen Schutzraum zum architektonisch umbauten Lebensraum. Und natürlich waren sie immer ein Spielfeld auch für Visionäre und Künstler. Matzke erinnert an Leonardo da Vinci, in dessen um 1580 erträumter ‚Idealstadt‘ Straßen und Häuser in verschiedenen Ebenen lagen: „Der Genius griff seiner Zeit weit voraus, mit unheimlichem Spürsinn in seiner Vision.“
Ernst Matzkes „World Wide Logistic Tower“ an der Wilhelm-Kaisen-Brücke wächst daher in die Höhe, strahlend, mit Aussichtspunkten bis in den Himmel. Das ehemalige Bremer Medienhaus an der Schwachhauser Heerstraße wird in seiner Vorstellung zu einem hochaufragenden Gebäude, das Licht und Schatten spendet.
Weitere Infos zu Ernst Matzke auf Wikipedia
und auf seiner Webseite: digitalgraphic.de
Kerstin Meiers Phantasie hat die Baustelle an der Wilhelm-Kaisen-Brücke ebenfalls angeregt. In ihrem Kreativ-Haus kann der Mensch aufs Wasser schauen und seinen Ideen freien Lauf lassen.
Die Künstlerin fragt: „haben wir verstanden, dass bremen eine stadt am wasser ist? es braucht ein verstehen dieses potentials, einen freien blick, und ein neues bewußtsein. ich wünschte mir raum für kreativität und warhrnehmung. erfahrungen befähigen uns zu neuen sinnstiftenden ansätzen. wer wären wir dann?“
Wir wären in ihrem „Haus der Sinne“ wahrscheinlich glückliche Menschen, denn es bietet Orte für Ruhe, gemeinsames Kochen und nicht zuletzt ein fantastisches Sonnendeck!
Kerstin Meier ist Illustratorin und Grafikerin.
Digitale Eindrücke findet ihr in Kürze auf ihrer Website.
In der Überseestadt hinter dem Kellogg-Gelände erstreckt sich eine weite, wild wuchernde Brachfläche. Was dort entstehen soll? Wohnungen oder Büros wahrscheinlich. Miriam Wurster hat eine andere Idee: Warum nicht eine Behausung für die Bewohner einrichten, die sowieso schon dort sind? Ein Insektenhotel! In der Vorstellung der freien Cartoonistin, die unter anderem für Stern, Titanic, Charlie Hebdo, Weser Kurier und taz arbeitet, schwirren und summen Bienen, Schmetterlinge, Libellen und andere Artgenossen über das Areal. Statt Monokultur lebt hier die Artenvielfalt.
Mehr über Miriam Wurster erfahrt Ihr auf ihrer Webseite.
Diese Baustellen haben wir vorgegeben – aber wir wollten auch von Euch wissen, welche Orte Ihr Euch in Bremen als künftige Baustellen gut vorstellen könntet. Wir fragten, was sich Eurer Meinung nach entwickeln sollte oder eine Restaurierung vertragen könnte. Die Gedanken, die wir erhielten, lest Ihr hier! Und verpasst auch nicht die Vorschläge der KLUB GÄNG, wie sich der Platz vor dem Überseemuseum entwickeln könnte!