Über den Wolken, da muss die Freiheit … lalala. Hach, Luftigleicht, den Kopf im Himmelblau und die Welt spielzeugklein untendrunter, da scheint alles möglich. Unbeschwert, frei von Grenzen und Bedenken bringt man doch die besten Ideen zum Fliegen, egal wie unmöglich sie bei Licht betrachtet auch erscheinen mögen. Schwebt man über allem, ist man unantastbar, unerreicht, ganz oben angekommen.
Start-ups zum Beispiel. Die kommen mit den erstaunlichsten Einfällen um die Ecke und an den Markt. Und dann funktioniert das auch noch! Krass, die machen einfach! Denkt man dann. Staunend, dass sich jemand so was traut. Einfach so! Den Schritt wagt, ohne zu wissen, ob das Konstrukt überhaupt trägt! Passiert auch Alteingesessenen. Die wittern den großen Erfolg, setzen alles auf eine Karte, vergessen wo sie herkommen und erheben sich in ungeahnte Höhen. Ja, ja, höhnen wir am Boden Gebliebenen, der Fall wird tief und gnadenlos, und dann holen die sich ‘ne blutige Nase, und der Höhenflug von gestern fühlt sich morgen an wie Wahnsinn und zu viel Wein am Vorabend. Kater der Selbstüberschätzung. Unschön. Keinen Cent haben die Überflieger dann mehr zum Abheben mit der Goldenen Kreditkarte. Vorbei das Leben auf der Überholspur. Ja, ja, sagte meine Oma schon, immer schön die Bodenhaftung behalten.
Aber, so ganz ohne Risiko? Wo landet man da? Wäre Innovation überhaupt möglich, wenn nicht der ein oder andere die gängigen Perspektiven hinter sich lässt, auf allgemeines Haben-wir-schon-immer-so-und-nicht-anders pfeift, das große Ganze von außen und oben betrachtet und so neue Zusammenhänge ausmacht, um bisher ungedachte Lösungswege zu skizzieren? Was wäre die Welt ohne Träume, lose in die Luft gemalt? Und mal ehrlich: Träumen wir nicht alle mal vom Fliegen?