Was wollt ihr entwickeln? – KLUB DIALOG

Was wollt ihr entwickeln?

HAG-Gelände, Wagenfeld-Haus, Bahnhofsvorplatz: Eure Ideen für ein noch lebenswerteres Bremen!

Wir leben gern in unserer Stadt. Manche Bremerinnen und Bremer gehen weg, nur um nach Jahren dann doch wiederzukommen. „Viel Grün!“, „Die kurzen Wege!“, „Die schönen Alt-Bremer Häuser!“ – ja, das alles macht Bremen besonders. Für uns ist es das „Dorf mit Straßenbahn“, weil jeder jeden kennt. Und das ist schön. Genauso wie der Schnoor, der eigentlich nur was für Touristen ist, uns aber trotzdem entzückt, wenn wir mal wieder hingehen. Dann gibt es noch diese Ecken, bei denen wir seit Jahren denken: Kann da nicht mal jemand was tun? Die Stadt entwickeln? In dieser Hinsicht passiert gerade sehr viel: Es wird über Pläne diskutiert, wie Plätze oder Stadtviertel anders werden können. Baugesellschaften ziehen in der Innenstadt neue Gebäude hoch. Ganze Hochhäuser werden abgerissen und manches – wie das Viertel – verändert sich von selbst. Wir wollten wissen, wie ihr – unsere KLUB MAGAZIN-Leserinnen und –Leser – das seht. Und vor allem welche Ideen ihr habt, wie sich Bremen zu einem noch lebenswerteren Ort entwickeln kann. Unseren Facebook-Aufruf zu dieser Frage habt ihr zigmal gelikt und geteilt. Und es haben uns ein paar ausführliche Reaktionen erreicht, die wir für euch zusammengefasst haben. Peer Rüdiger liegen schon seit Jahren zwei Bereiche „im Kopf und Magen“, wie er sagt. Der erste: Dort wo einst Kaffee – traditionell eines der wichtigsten Bremer Handelsprodukte – hergestellt wurde, würde er gerne einen Kulturstadtteil sehen. Auf dem HAG-Gelände in der Bremer Überseestadt steht eine „ganze, riesige Fabrik“, die sich nach seiner Ansicht „als Ort für Video, freie Kunst, Theater, Grafik, Druck, Fotografie, Programmierer und, und, und“ nutzen ließe. Peer Rüdiger würde dieses Projekt gerne mit einer Gruppe engagierter Mitstreiter anstoßen … und Senatsbaudirektorin Iris Reuther davon begeistern, die ähnliche Projekte bereits aus ihrer Zeit in Leipzig kennen dürfte.

Steht seit Jahren wenig genutzt leer: das Werksgelände von Kaffee HAG.

Foto By Matthias Süßen (talk) – Own work, CC BY-SA 3.0, Link

Kaffee Hag Werk I Blick in Hagstrasse

Foto By Axel HindemithOwn work, CC BY-SA 3.0, Link

 

Mark Peter Wege stört sich an der Situation vor dem „eigentlich sehr schönen“ Bremer Hauptbahnhof und nennt ihn „einer der größten Schandflecke der Bremer Innenstadt“. Damit meint er die Hochstraße, die für viele Bremerinnen und Bremer eine ästhetische Bausünde ist. Auch über das noch im Bau befindliche „Citygate“ gegenüber vom Bahnhof ließe sich nach seiner Ansicht streiten.

Frei nach Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“ – man lenkt die Wahrnehmung auf etwas anderes, indem man etwas drum herum baut – zitiert er die Berliner S-Bahnbögen als Vorbild, unter deren historischen Rundbögen sich Geschäfte und Kneipen angesiedelt haben. Sein konkreter Vorschlag lautet: „Eine Seite des Breitenwegs zu sperren, in eine Fußgängerzone (mit Fahrradweg natürlich, wir sind ja schließlich in Bremen) zu verwandeln und zahlreiche Geschäfte und Kneipen dort anzusiedeln“, so Wege. An beiden Seiten der Hochstraße sollte im oberen Bereich eine Verkleidung angebracht werden.

„Natürlich gehört die Hochstraße eigentlich bzw. die Autos, die darüber fahren, weg“, sagt Wege, alles andere sei eine Zwischenlösung. Aber: „So kann man die Hochstraße vielleicht sogar stehen lassen, wenn man sie eines Tages nicht mehr braucht und dann stattdessen dort eine Radautobahn anlegen oder Urban Gardening betreiben.“

Dieses Bild entstand mit der freundlichen Unterstützung durch die Senatorin für Kinder und Bildung.

Marc Peter Wege ist Gründer der ›Initiative für Nahverkehrsabgabe in Bremen‹ und beschäftigt sich auch außerhalb des KLUB MAGAZINs mit der Entwicklung der Verkehrssituation in Bremen.


Wenn Ihr mehr Entwicklungsideen sehen möchtet, dann schaut Euch die Baustellen-Bilder von Bremer Künstlerinnen und Künstlern an und die Vorschläge der KLUB GÄNG für die Grünfläche vorm Übersee-Museum.

Viele Fußgänger- und Radfahrerunterführungen sind Angstorte: dunkel, leer und verwahrlost. Das will der Kultursenator ändern, und zwar durch künstlerische Gestaltung. Noch bis zum 9. September könnt ihr bei der Städtischen Galerie Entwürfe für Kunst im öffentlichen Raum einreichen.

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